Donnerstag, 21. November 2013

BIWYFI #86 - Sehen wir uns nicht...

... auf dieser Welt, so sehen wir uns in Bitterfeld.
Die ersten Gedanken, die vermutlich den meisten Lesern in den Sinn kommen gehören in die Kategorie "Dreckig, Abgase, Chemie". Ich möchte euch heute mit auf den Pegelturm an der Goitzsche nehmen und zeigen, dass genau dieses Kategoriedenken überholt ist.



Im Rahmen der EXPO 2000 wurde der 26m hohe Pegelturm am Ufer des damaligen Tagebaurestloches errichtet. Durch kontrollierte Flutung des Goitzschesees mit abgezweigtem Muldewasser, sollte sich die Pontonbrücke samt schwimmendem Aussichtsturm mit dem Pegelstand des Sees langsam erheben. Durch Dammbrüche während des Hochwassers 2002 füllte sich das Tagebaurestlos binnen weniger Tage randvoll mit Wasser.
Seit dem gilt das Wasser in der Region als Fluch und Segen zugleich.
(Auf die Wasserproblematik möchte ich an dieser Stelle nur kurz eingehen, da meine Oma den Blog liest und jetzt entweder grinsend oder augenrollend vor ihrem Laptop sitzt.)
Einerseits stehen jahrelang gepflegte UNESCO Trockenwiesen metertief unter Wasser, andererseits hat sich ein tolles Wassersporteldorado und Naherholungsgebiet in kurzer Zeit entwickelt.





Neben diversen Badestränden, gibt es Radrundwege, Gastronomie für jeden Geschmack und Geldbeutel sowie in regelmäßigen Abständen sehr gut besuchte Großveranstaltungen wie u.a. das Hafenfest und den Goitzsche-Marathon.


Im schwachen Licht eines sonnigen Novembernachmittags erkennt man mittig die Biermannsche Villa. Sie wurde um 1900 vom Papierfabrikanten Biermann als Wohn- und Repräsentationshaus errichtet. Ursprünglich war die Goitzsche ein riesiger Wald, der im Rahmen der Papierproduktion und der beginnenden Industrialiserung der Region um Bitterfeld-Wolfen abgeholzt wurde. Durch den Abbau von Braunkohle und Bernstein als Kuppelprodukt (jaja jetzt kommt der BWLer durch) entstanden ringsum Tagebaurestlöcher, die heute durch Kanäle, Radwege und Brücken miteinander verbunden sind und im allgemeinen Sprachgebrauch als Goitzsche bezeichnet werden (wenngleich jeder See seinen eigenen Namen hat).
So viel zur Geschichte, lasst uns die 144 Stufen des Pegelturms erklimmen!


Blick auf die Biermannsche Villa, die Marina und einen Bruchteil der 24km² Wasserfläche.


Blick zur Pegelturmbrücke mit Badestrand, Eisdiele, Restaurant, Radverleih, Souvenirshop und BUND-Büro sowie 6 Ferienhäuser im skandinavischen Stil. Die ehemals unzähligen Schornsteine am Horizont, die im Panorama etwas störten, wurden in den letzten Jahren beseitigt bzw. durch Windkrafträder ersetzt.


Wie in jeder Weltstadt ;-) finden sich auch am Pegelturm unzählige Erinnerungsschlösser.


Ferien direkt am Wasser sind kein Problem. 
Warten wir den Winter mal ab, vielleicht friert der See wieder komplett zu.


Noch mehr Bilder zum Thema OBEN findet ihr heute wieder bei Nic. Durchklicken lohnt sich :-)

Fazit: Vorort ist es auch ganz schön, man muss vielleicht etwas suchen, aber kann immer das Beste daraus machen!

Liebe Grüße
Christina

2 Kommentare:

  1. Interessant - ich habe neulich erst soviel Positives über Bitterfeld gehört. Vorher hatte ich auch nur Vorurteile. Das sieht aber richtig idyllisch aus.
    Herzliche Grüße
    Elke

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  2. Sehr informativ und schön bebildert. Bitterfeld ist ja für mich quasi um die Ecke und von der Goitzsche hatte ich schon auf einem anderen Blog gelesen. Wunderbare Fotos vom Turm und auch die Aussicht ist gigantisch.
    Viele Grüße Synnöve

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